UNRAST ist der deutsche Titel des Werkes der Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk. Im Original lautet der Titel „Bieguni“ und ist eine Anspielung auf den Namen einer russischen Altgläubigersekte, die sog. Begunen (Flüchtige). Sie glaubten, solange der Mensch in Bewegung bleibt, sei er vor den Dämonen sicher. Wer dem Bösen entkommen will, muss sich also immer fortbewegen.
Dorota Danielewicz, Programmkuratorin des Festivals, schreibt:
„Tokarczuks Roman UNRAST handelt von der Sehnsucht, mobil zu sein, ist quasi eine literarische Monografie des Reisefiebers. Die Festivalteilnehmer sind literarische Begunen, die reisen, um der Wahrheit näher zu kommen. Dies gilt auch für diejenigen, die Reisen durch die Geschichte oder in ihr Inneres bevorzugen.
Der Begriff UNRAST beschreibt auch treffend den grundlegenden Charakter unserer Zeit: Die Welt verändert sich in rasantem Tempo und niemand kann erahnen, was auf uns noch zukommt. Fake News, in die ganze Gesellschaften involviert werden, Datenhandel, Big Data, das Flüchtlingsdrama und – was nicht minder wichtig ist – die globale Klimakatastrophe oder Pandemie – das sind Themen, die uns allen große Sorgen bereiten. Es ist wichtig, diese Angst gemeinsam zu überwinden und sie aufmerksam zu betrachten.”
Zu Gast sind unter anderem Jacek Dehnel, Andrzej Stasiuk, Ewa Wanat und Helga Hirsch.
Das Festivalprogramm umfasst unter anderem Symposien und Podiumsdiskussionen.
Mehr Informationen zum Festival auf der Internetseite des Veranstalters:
https://unrast-berlin.de/de/zuhause/.