Ein Mantel aus Sternenstaub. Geschlechtstransgress und Wahnsinn bei Maria Komornicka/Piotr Włast

Eine 2004 veröffentlichte Monografie (Habilitationsschrift) zur Biografie und zum Werk der außergewöhnlichen polnischen Autorin der Jahrhundertwende Maria Komornicka, die 1907 die Identität ihres Ahnherren Piotr Włast annahm und sich damit zum Mann erklärte. Anschließend verbrachte er Jahre in der geschlossenen Psychiatrie. Im letzten Jahr ihres Lebens scheint sie zu ihrer weiblichen Identität zurückgekehrt zu sein. Was mich an der Figur fasziniert, ist ihre Mehrdimensionalität. Die Geschichte von Komornicka/Włast entzieht sich einer eindeutigen, vorschnellen Interpretation.

Eine der ersten polnischen Feministinnen? Ein tragischer Fall von schwerer Traumatisierung einer genialen Autorin und ihrer anschließenden Pathologisierung und Marginalisierung? Ein besonderer Fall von lange unerkannter Transsexualität? Der erste Transmann in der polnischen Literaturgeschichte? Faszinierend ist auch, wie er/sie es geschafft hat, unter schwierigsten Bedingungen zu überleben und weiter zu schreiben. Hilfreich erwies sich dabei neben der intellektuellen auch die geistige und spirituelle Aktivität.

Im Jahr 2010 erschien die aktualisierte, polnische Fassung der Monografie – „Strącona bogini“ („Gestürzte Göttin“).

Typ

Wissenschaftliche Texte

Übersetzungen

polnisch

Jahr und Ort der Veröffentlichung

2005,
 Krakau

Verlag

Universitas

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